Delos Seminare mit Wolf-Ulrich Klünker

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Tafelbild Oktober 2017 (Foto Susanne Hörz)

“Der Tastsinn als Mitte der Gegenstände”

Zwei Delos-Seminare im Oktober und Dezember berührten den Übergang zwischen Psychologie und Physik, Innenerleben und Außenwelt. Im ersten Seminar stand im Mittelpunkt das Buch ‘Seelenrätsel, das Rudolf Steiner 1917 veröffentlicht hat. Zu dem Buch habe ich einen kleinen Beitrag verfasst, der im Weihnachtsheft der Vierteljahresschrift ‘Anthroposophie’ erscheinen wird. (Zum Seminar hat Susanne Hörz einen Beitrag verfasst, den ich nach Erscheinen hier veröffentlichen werde)  Außerdem werde ich über das zweite Seminar einen Beitrag für eine Zeitschrift verfassen. Beide Beiträge werde ich auch hier veröffentlichen. Ein wesentlicher Punkt dieser Berührung von Psychologie und Physik ist die neue Bedeutung des Tastsinns im Ich, die Wolf-Ulrich Klünker in den Seminaren dargestellt hat.
Roland Wiese 11.12.2017

 

Aus dem Veranstaltungsprospekt der Delos-Fortschungsstelle für Psychologie
Sa./So. 2./3.12.2017, Sa., 15 – So., 13 Uhr
Anthroposophie als Wissenschaft des 21. Jh. (II)
Die Natur als Empfindungsgrenze des Ich Der Mensch verliert zunehmend die Natur: in einer Naturwissenschaft, die die Natur ohne den Menschen begreifen will und den Menschen lediglich als Naturwesen versteht. Aber auch in einer Ökologie, die die Natur „an sich“ und nicht als Entwicklungsimpuls des Menschen erhalten will, der die Natur
über sich selbst hinausführt. Wie die Schrift „Von Seelenrätseln“ für die Psychologie, sollen die Aufsätze Rudolf Steiners zur rosenkreuzerischen Naturwissenschaft („Chymische Hochzeit“; 1917-18, GA 35) für das Naturerkennen eine wissenschaftliche Perspektive entwerfen.
Ihre weitreichende Bedeutung kann erst heute, hundert Jahre später umfänglich verstanden werden. Es zeigt sich ein neuer Begriff der Wahrnehmung und des Erlebens, die durch den Menschen zum übersinnlichen Entwicklungsmoment der Natur werden: „Die Natur enthüllt dem ihre Geheimnisse, der sich in die Lage versetzt, durch seine Kunst ihr Schaffen fortzusetzen.“ Heute sind die hier indirekt angesprochenen
Verhältnisse der ätherischen und astralen Organisation von der Geistselbst-Berührung des Ich her neu zu denken. Daraus entsteht ein zukunftsfähiges inneres Verhältnis zur Natur und eine Empfindungsrealität als Grundlage von Naturerkenntnis.

 

Sa./So., 14./15.10.2017, Sa., 15 – So., 13 Uhr
Anthroposophie als Wissenschaft des 21. Jh. (I)
Psychologie und Psychotherapie
Die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts steht in der Gefahr, den Menschen zu verlieren; das gilt auch für die Psychologie. 1917, also genau vor hundert Jahren, hat Rudolf Steiner mit der Schrift „Von Seelenrätseln“ die wissenschaftliche Grundlagen für eine Psycholo-
gie (und letztlich auch für eine Psychotherapie) entworfen, die den Menschen umfassend in seiner leiblichen, seelischen und geistigen Wirklichkeit verstehen (und konstituieren!) sollte. Damit wird die Reduzierung von Individualität einen „subjektiven“, rein spiegelaften Bewusstseins-Nervenprozess und auf einen „objektiven“, rein biologischen Organismus aufgehoben. Atmung und Empfindung (Gefühl) sowie Stoffwechsel und Bewegung (Wille) sind nun wissenschaftlich erfassbar. Bei den „Seelenrätseln“ handelt es sich um ein schriftliches und intentional systematisches Werk. Seine Erforschung und Beziehung auf die Gegenwart steht noch aus: zur Begründung einer Psychologie der Geistselbst-Berührung des Ich und eines neuen, existentiell tragfähigen Selbstbildes und Selbstgefühls.

 

 

 

 

 

 

 

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