Ich war am Dienstag als Gast im Seminar ‚Die Antwort der Seele‘ von Wolf-Ulrich Klünker und Ramona Rehn an der Alanus-Hochschule in Bonn. Der Titel des Seminars ist ja auch der Titel eines Buches von W. U. Klünker , das 2007 erschienen ist: ‚Die Antwort der Seele, Psychologie an de Grenzen der Ich-Erfahrung‘. Für mich spannte sich an diesem Nachmittag ein Bogen von heute bis in das Jahr 2004 zurück, in dem in der Wochenschrift Das Goetheanum drei Aufsätze erschienen sind: „1. Seele und Geist, 2. Seele und Krankheit und 3. Seele und Angst“. Für jemanden, der wie ich in der Psychiatrie arbeitete, waren diese Aufsätze damals geradezu eine Art Erlösung. Denn in ihnen wird ein Verhältnis zum eigenen Seelischen aufgezeigt, das von jedem Menschen ganz persönlich denkbar und innerlich nachvollziehbar ist. Im Gegensatz zu einem Verhältnis, wie es die gegenwärtige psychiatrische Wissenschaft heute sieht: Mein seelisches Erleben sei im Wesentlichen ein Phänomen, das seine Ursachen in meinem Hirnstoffwechsel hat. Abgesehen davon, dass diese Vorstellung inzwischen auch wissenschaftlich nicht mehr wirklich trägt, ist sie auch für den einzelnen Menschen nicht mit sich in einen erlebbaren Zusammenhang zu bringen. Damit ist aber die Verbindung zwischen Seele und Leib ungeklärt.
WeiterlesenEine Ausstellung mit Werken von Ramona Rehn

In der Bibliothek der Alanus-Hochschule ist zur Zeit eine Ausstellung mit Arbeiten von Ramona Rehn zu sehen. Ruhige und beruhigende Werke in einer ruhigen Umgebung. Die Mitarbeiterin dort, mit der wir über die Arbeiten sprachen,war sehr freundlich und angetan von den Lochkamera-Bildern, einem Stein und den beiden Wachsbildern.
Ramona Rehn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin von Wolf-Ulrich Klünker an der Alanus-Hochschule. Künstlerisch hat sie sich in den letzten Jahren vor allem mit Lochkamera-Bildern und den hier erstmals gezeigten Wachs-Arbeiten beschäftigt.
Mehr von Ramona Rehn auf der Webseite der Forschungsstelle Delos.











Die Empfindung des Schicksals- Reloaded

Im Jahr 2011 ist das Buch ‚Die Empfindung des Schicksals‘ erschienen (Verlag Freies Geistesleben). Jetzt hat Wolf-Ulrich Klünker begonnen aus dem Buch vorzulesen und es gleichzeitig aus heutiger Sicht zu erläutern. (Auf der DELOS Webseite sind inzwischen 48 Folgen zu hören) Das ist ein interessantes Format, weil im Vorlesen und Kommentieren die Entwicklung von 2011 bis heute deutlich wird, z.B. dadurch, dass Vieles, was damals noch sehr kompliziert klingt, heute schon wesentlich einfacher erläutert werden kann. Ich habe dieses Buch damals sehr intensiv durchgearbeitet und auch besprochen ( Wochenschrift) und ich hatte den Eindruck, es wird für die anthroposophische Szene darauf ankommen, ob sie den Entwicklungsschritt bemerkt und mitgeht, der mit diesem Buch gegangen wird. Im Großen und Ganzen hat sie es nicht bemerkt und ist stattdessen in einer Vergangenheitsfixierung hängengeblieben. Dies hat für sie die entsprechenden Folgen gehabt, die mir schon 2011 deutlich waren: Ihr Inhalt besteht aus vergangenem Geistesleben, das gegenwärtige ist in ihr nicht mehr zu Hause. Das mag erst einmal arrogant klingen, aber es geht um eine lebensnahe geisteswissenschaftliche Menschenkunde der Gegenwart (und der Zukunft) und diese lässt sich nicht allein aus der Exegese der Vergangenheit gewinnen! Ein wenig klingt dieses Motiv schon in meiner Rezension von 2011 durch, weshalb ich sie aus diesem Anlass hier noch einmal veröffentliche.
Update 21.4.2022: Inzwischen habe ich bemerkt, dass ich hier meinen Entwurf veröffentlicht habe, der sehr viel umfänglicher noch die geistesgeschichtliche Entwicklung nachzeichnet. Ich stelle die dann tatsächlich erschienene Rezension hier als PDF dazu!
Eine Anthroposophie der Gegenwart (2011)
Zum Erscheinen des Buches ‚Die Empfindung des Schicksals‘ von Wolf Ulrich Klünker
Es gibt wenig geisteswissenschaftliche Forschung der Gegenwart. Es mangelt geradezu an solcher Geisteswissenschaft. Vor allem angesichts der Überfülle technizistischer Wissenschaftsforschung, muss einem Angst und Bange werden, dass so wenig geisteswissenschaftlich geforscht wird. Geisteswissenschaft ist notwendig, damit sich der Mensch als Mensch selbst finden kann. Ohne sie könnte er sich verloren gehen. Schlimmer noch, er würde es möglichweise gar nicht bemerken, dass er sich schon längst verloren hat. Es würde dann als menschlich gelten können, was aus geisteswissenschaftlicher Perspektive doch als unmenschlich zu erleben wäre. Geisteswissenschaft und Menschsein gehören nahe beieinander. Vielleicht ist es deshalb so schwierig heute überhaupt einen Begriff davon zu bekommen, was gegenwärtige Geisteswissenschaft sein könnte, weil auch das sich selbst verstehende Menschsein heute schwierig ist.
Weiterlesen‚Erde ist Farbe‘
so titelt Holger Crumb seinen Artikel im Bürgerportal Bergisch Gladbach













Mission accomplished
Meine ‚berufliche‘ Tätigkeit in der GESO (Gesellschaft für soziale Hilfen) geht so langsam dem Ende entgegen. Es gibt Menschen, die sagen, Roland geht jetzt in Rente. In Wirklichkeit bin ich natürlich mit knapp 66 Jahren noch in keiner Weise arbeitsunfähig, oder Ruhestandsbedürftig. Nein, der eigentliche Grund meines Rückzuges ist der, dass ich erlebe, dass meine Aufgabe, diese spezielle Aufgabe, eine meiner Lebensaufgaben, erfüllt ist. Andere Aufgaben sind dies noch nicht. Sie mussten aber, angesichts des Umfanges der Tätigkeit in der GESO, zurückstehen. Was war das für eine Aufgabe, die ganz objektiv zu erledigen war und die ganz subjektiv mit mir geleistet werden musste?
WeiterlesenHerzliche Einladung

Innenleben
Als ich gestern Nacht, wie nebenbei, beim Schreiben aus dem Fenster schaute, war für einen kurzen Moment der Mond zu sehen. Im starken Wind zogen Wolken an ihm vorbei und verdeckten ihn nach kurzer Zeit wieder vollständig. Selbst mit dem Blick nur durch das Fenster empfand ich seine Form, sein Licht in der Nacht und sein Leben mit den Wolken. Und ich erinnerte mich an die Formulierungen Markus Gabriels – die Sonne ist nicht nur da oben am Himmel, oder Rudolf Steiners „Nun auf diese Wahrnehmungen kommt man ja auch heute wieder, wenn man die Dinge im richtigen Licht betrachtet, wenn man sich zurückerobert die Möglichkeit, wiederum den ganzen Mond zu erleben. (…) Sobald aber wiederum die Vorstellung eine real entsprechende wird, dass wir ja im Mond drinnen leben, dass also das, was Mond genannt werden kann, ein Kraftzusammenhang ist, der uns ganz durchdringt, dann braucht nicht mehr Verwunderung darüber einzutreten, dass dieser Kraftzusammenhang auch gestaltend im Menschen auftritt und im Tier.“

Ein neues Jahr
Diese Seite, 2016 ziemlich spontan und einfach von mir als Blog konzipiert, hat inzwischen ca. 30.000 Aufrufe und ca. 10.000 Besucher gehabt. Darunter sind viele Stammbesucher, aber es kommen auch immer wieder neue Besucher hinzu. Ich freue mich mit diesem Blog einen Raum zu haben, in dem mein kontinuierlicher Arbeits- und Forschungsprozess sichtbar und damit für andere nutzbar werden kann. Im letzten Jahr hat sich meine Arbeit an dieser Seite auch hilfreich gezeigt für die Arbeit an der Webseite der Forschungsstelle für Psychologie DELOS, die ja auch inhaltlich in meinem Blog immer wieder auftaucht und die ich auch pflege. In diesem Jahr wird die Arbeit an und für die Seite des Umkreis e.V. : Entwicklungsort : Umkreis hinzukommen. Gleichzeitig möchte ich auch wieder vermehrt Seminare entwickeln und anbieten. Dies aber in einer Form, die auch in unseren bestehenden Forschungsgruppen so fruchtbar sich zeigt. Es geht darum in langfristiger und gleichzeitig situativer Arbeit einerseits bestimmte Themen zu erarbeiten, aber auch damit ein menschlich- geistiges Entwicklungsmilieu für die einzelnen Individualitäten zu schaffen. In diesem Sinne freue ich mich auf das neue Jahr.
Roland Wiese, 5.1.2023
