Rückschau und Ausschau: 2023/2024

Der Rest von meiner Abschiedstorte

Dieses Jahr 2023 war für mich schon ein besonderes Jahr! Die erste Hälfte bestand im wesentlichen daraus einen Nachfolger für meine Tätigkeit, oder zumindest für einen Teil meiner Tätigkeit in der Leitung der GESO zu finden. Glücklicherweise hat sich dann in letzter Minute Michael Hüppe eingefunden, der dann ab 1.4. 2023 mein Büro in Rotenburg übernommen hat, und der sich dann mit meiner Unterstützung in die fachliche Leitung  eingearbeitet hat. Seine Erfahrung und fachliche und menschliche Reife war wohltuend und hat es mir sehr leicht gemacht meinen Posten zu räumen. Am 2. Juni fand dann im Rahmen eines großen und musikalischen Sommerfestes meine Verabschiedung  statt. Die vielen Grüße und Briefe meiner Kollegen und Kolleginnen machten mir erst so wirklich deutlich, welche Wirksamkeit und welche Bedeutung meine Tätigkeit für sie gehabt hat. Ich habe sehr viel Dankbarkeit gespürt – wechselseitig! Nach 24 Jahren gemeinsamen Aufbaus von unterstützenden Angeboten für Menschen mit psychischer Erkrankung in der Region hier bin ich sehr erfüllt von dem, was wir zusammen geschafft haben.

Aber die Zeit war auch reif für diesen Übergang und den Wechsel, sowohl für die GESO wie auch für mich. Deshalb habe ich auch keine Wehmut oder andere Verlustempfindungen erlebt. Stattdessen Neugier und Freude für die andere noch ‚kleine‘ Seite des Jahres 2023. Denn im ‚Schatten‘ des Ausstiegs sind in diesem Jahr kleine,  aber feine ‚Aufschläge‘ erfolgt, bei denen ich gespannt bin, wie sie weitergehen. Von außen, das heißt durch Anfragen von anderen Menschen habe ich an Fachtagen mit Studenten und Studentinnen in Horstedt teilgenommen, an der Uni Witzenhausen an der Tagung ‚Soziale Landwirtschaft‘, an der Ausbildung der Sterbebegleiterinnen, an der Hochschule in Alfter von der Sterbebegleitung und von der Sozialen Landwirtschaft erzählt. Alles Situationen, die für mich neu waren, ich stehe auch nicht gerne auf der Bühne, die aber, weil ich etwas teilen konnte aus einer tiefen und langen Erfahrung, für mich und auch für die Beteiligten freudige Ereignisse waren. Ich habe das genossen!

Neu ist auch, dass ich im Herbst, nach einer gewissen Übergangszeit, begonnen habe, das Thema ‚Ich-Entwicklung‘ etwas ausführlicher und systematischer zu erarbeiten. Da bin ich noch mittendrin. Aber es zeigt sich auch hier, dass die Grundlage einer langjährigen und vielfältigen Arbeit mit und an diesem Thema es mir eigentlich leicht macht, das Gebiet jetzt einmal umfassender abzuschreiten. Bisher konnte ich in unseren Treffen und in meinem Blog immer nur kurze einzelne Aspekte anschneiden, da der Atem für einen gründlicheren Angang nicht ausreichte, solange ich noch in der GESO in Verantwortung stand. (Man unterschätzt leicht welche, meist nicht bemerkte Last doch mit einer solchen Verantwortung einher geht. Man bemerkt dies erst so richtig, wenn die Last nicht mehr da ist!)

Mehr unbemerkt hat sich meine Tätigkeit an und in meinem Blog dahingehend erweitert, dass ich auch ‚Redakteur‘ für die Webseiten der Delos-Forschungsstelle und des Umkreis e.V. geworden bin. Das ist umso schöner, dass alle drei Seiten doch inhaltlich stark miteinander verbunden sind. Aber diese Tätigkeit, vor allem natürlich auch mit diesem Blog hier, macht ebenfalls viel Freude. Mein Blog gibt mir ja die Freiheit die unterschiedlichen Themen, mit denen ich mich schon lange beschäftige, in einen Zusammenhang zu bringen, also Dinge die normalerweise in verschiede Sparten aufgeteilt werden als Zusammenhang deutlich werden zu lassen. (Ähnlich ist es bei der Umkreis-Seite, wo verschiedene Menschen mit und in ihren individuellen Projekten aus einem geistigen Zusammenhang heraus wirken, den sie  sich selber geschaffen haben).

Sehr dankbar bin ich den vielen Menschen, die diesen Blog besuchen. Es werden immer noch mehr Menschen und mehr Aufrufe – 2150 im letzten Jahr mit 7500 Aufrufen. Für einen Blog wie diesen, mit viel Text (und wenig Videos) schon eine ganz gute Zahl! Es lohnt sich also, kontinuierlich schreibend an seinen Themen dranzubleiben. Dies erscheint mir umso wichtiger als ein doch sehr geschlossenes und enges Milieu von ‚Anthroposophie‘ bzw. geistiger Wissenschaft, und damit auch entsprechende Veröffentlichungsmöglichkeiten, immer mehr schwindet. Es würde mich freuen, wenn sich die Wahrnehmung des Blogs  dagegen immer weiter ausdehnt (gegen die Verengung!). Ihr als Besucher könnt gerne Beiträge auf euren Plattformen teilen und man kann den Blog auch abonnieren.

Im nächsten Jahre warten auf mich neue Aufgaben in der Supervision. Neue Gruppen in der Sterbebegleitung und der Palliativpflege kommen wahrscheinlich ab Januar dazu. Und in der Sozialtherapie habe ich wieder begonnen fallweise mit den Kollegen und Kolleginnen zu arbeiten. Da ergeben sich spannende inhaltliche Perspektiven für beide Seiten. Es gibt auch Anfragen zu Fortbildungen – ich bin gespannt, was sich sonst noch zeigen wird!

Eine gute Weihnachtszeit!

Roland Wiese 23.12.2023

Einige Bilder meiner Verabschiedung am 2. Juni 23 auf dem Gärtnerhof Badenstedt:

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