Wilseder Berg

 

 

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Wilseder Berg, Januar 2018

 

Ich suche immer wieder diese ‚Gegend‘ bei Schneverdingen auf, weil ich in dieser Landschaft ein ganz eigentümliches Erlebnis haben kann. Ein Erleben in der Landschaft, das ganz gegensätzlich zu dem ist, das ich bei mir zu Hause auf dem Feld habe. Bei mir zu Hause erlebe ich die Landschaft als eine Art Fläche, die sich perspektivisch vor mir ausbreitet. Von meinem Standpunkt aus in die Breite, und auch in die Tiefe. Über dieser Fläche wölbt sich der Himmel und das Erleben des Himmels ist vorherrschend und bestimmt das Bewusstein.  In der Gegend um den Wilseder Berg herum ist die Landschaft noch nicht in Felder kartiert, noch nicht flurbereinigt, sondern noch aus sich heraus in ihrer eigenen Form sich ergebend. Hier erlebe ich, und ich gestehe, ich genieße dieses Erleben wie eine Art Heilung von einer Wunde, hier erlebe ich mich eingebunden in eine kreisförmige Umgebung. Ich befinde mich gehend, stehend immer in der Mitte einer kreisförmigen Landschaft, die mich wie eine Hülle umgibt. Himmel und Landschaft sind miteinander verbunden und gehen wie ineinander über. Im Gehen hat man das merkwürdige Gefühle nicht irgendwo hin zu gehen, sondern die ganze Zeit in etwas zu gehen. Man gerät mehr in ein träumerisches Empfinden, während man den sich schlängelnden Pfaden folgt. Was mich an dieser Situation und an diesem Erleben interessiert ist, dass man in einen ganz anderen Bewusstseinszustand gerät. Man ist nicht als Betrachter von der Landschaft getrennt, man erschafft eigentlich ständig gehend die Landschaft, ohne dass diese sich von einem ablöst zum bloßen Bild. Es gibt so gesehen keine Ferne, in die man schaut, Man schaut in einen Kreis, der immer wieder zu einem selbst zurückführt. Natürlich bin ich mir vollkommen bewusst darüber, dass es sich um eine menschliche geformte Kulturlandschaft handelt, die touristisch erschlossen ist, – meine Empfindung scheint davon unabhängig zu sein. Ich behaupte sogar, dass möglicherweise diese Landschaft aus genau diesem Grunde so erhalten, bzw. gestaltet wird, weil diese Gegend dieses Erleben ermöglicht.

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