quiet colors – Shuhei Fukuda

eine Ausstellung im Kunstraum Bremen 13.10.-1.11.23

Ute Seifert hat den jungen japanischen Künstler Shuhei Fukuda eingeladen im Kunstraum seine Bilder zu zeigen. Die Vernissage war heute am Freitag, den 13. Oktober.

Es sind 10 kleine Bilder in dem großen Raum an den Wänden. Drei Gruppen. Eine Vierer Gruppe mit dunkler Oberfläche.

eine vierer Gruppe mit rötlich-goldener Oberfläche

und eine Zweiergruppe mit weiß-schwarzer Oberfläche.

alle Bilder sind eigentlich Materialbilder auf Holz gearbeitet. Die Materalien, Blattsilber, Japanpapier, und verschiedene Substanzen, wie Zinnober, Schwefel, aber auch Tusche arbeiten aneinander und produzieren Bild- und Lichtwirkungen.

Wir haben bei der Vernissage die Bilder in verschiedener Beleuchtung, auch ohne Licht studieren können . Es ist faszinierend, wie diese Bilder ihre eigene Ausstrahlung bekommen, wenn es dunkler wird, und wie sie mehr zum Spiegel werden, wenn das Licht auf sie scheint.

Das Mondsilberlicht in der Brechung und Modifizierung durch die verschiedenen Substanzen scheint durch die Farbigkeit hindurch, oder nimmt die Farbigkeit in den Spiegel auf.

Man hat in einem Bild ganz viele Bilder.

Wir waren nur wenige Menschen (nicht mehr als die Bilder). Aber dadurch war viel Raum und Ruhe, um einzeln und miteinander die kleinen Bilder zu schauen.

Text und Fotos: Roland Wiese, 13.10.2023


Einführung: Ute Seifert, Kunst [ ] Raum

Shuhei Fukuda’s Arbeitsansatz ist das Zeigen der natürlichen Veränderungsprozesses von Ginpaku – ぎんぱく(Blattslilber). Sein Werk ist dem universellen Fluss der Zeit verbunden.
Seine künstlerische Haltung ist geprägt von Tradtition und Kultur der Generationen prägenden Kunstschule „Ryuhu“. Deren Hauptmerkmal ist die Arbeit mit Gold- und Silberblättern für eine flache Hintergrundgrundierung.

Blattsilber ist in einem Zustand stetigen Wandels. Dieser fortgesetzte Wandel kann in einzelnen Phasen oder auch als Ganzes betrachtet werden. Wobei jedoch das Ganze nicht als Summe der einzelnen Phasen zu sehen ist.
Die zeitlichen Veränderungen sind nicht genau kalkulierbar, da sie von Umweltfaktoren wie Luft, Luftfeuchtigkeit und Licht abhängen. Fukuda beeinflusst diesen Prozess z.B. auch mit Sulfitpulver oder Zinnober.
Hier findet sich eine Übereinstimmung mit einem Grundgedanken von Robert Ryman:

„there is never a question what to paint, but how to paint“

Die Beziehung von Malgrund, Trägermaterial und Oberfläche gehört wesentlich zur Malerei an sich.
Die japanische Malerei von Fukuda ist wohl der kleinste gemeinsame Nenner mit Kunst, betrachtet man, dass seine Arbeiten einfach aus ihrer Materialität heraus „da“ sind: Malgrund – Silber – Japanpapier.

Shuhei Fukuda

geboren 1997 in Gunma/Japan. Er ist nach vier Jahren Kunststudium in Okinawa, wo er japanische, traditionelle Malerei studierte, 2019 nach Tokyo umgesiedelt, um sich an der Tokyo University of the Arts weiterzubilden. Ausstellungstätigkeit in Japan und international

Diese Ausstellung im Kunst [ ] Raum Bremen bildet den Abschluß einer Ausstellungsreihe während einer Reise durch Europa.

Kunstraum Bremen, Ute Seifert

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